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Überblick

Während sowohl im Euroraum als auch in den USA die Inflation zuletzt wieder leicht zugelegt hat, hat Trump seine Drohungen wahrgemacht und (erneut) Zölle verhängt.

 

Vergeltungsmaßnahmen von China stehen bereits im Raum. Wird es Europa auch treffen und wie wird die europäische Reaktion ausfallen? Die Konflikte im Nahen Osten, die Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine sowie Donald Trumps Rolle bleiben weiterhin große Unsicherheitsfaktoren in den nächsten Monaten.

 

Auch den Ungarn und den Tschechen bereitet die zuletzt leicht angestiegene Teuerungsrate weiterhin Sorgen. Zu allem Überfluss scheint sich die schwächelnde Industrieproduktion nicht nachhaltig zu erholen. Wir erwarten von den Nationalbanken eine vorsichtige Vorgehensweise in puncto Zinssenkungen.

 

Quelle: Bloomberg Weighted Average 04.Februar 2025; e = estimated/geschätzt

 

Quelle: Bloomberg Weighted Average 04. Februar 2025; e = estimated/geschätzt


Quelle: Bloomberg Weighted Average 04. Februar 2025; e = estimated/geschätzt

 

Quelle: Bloomberg Weighted Average 04. Februar 2025; e = estimated/geschätzt

 

Diese Prognose ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

 

 

Euroraum

 

Euroraum

Ruhe vor dem Sturm - Werden die US-Handelszölle auch Europa treffen?

Donald Trumps Handelszölle haben bereits für große Turbulenzen in der Weltwirtschaft gesorgt. Der Markt erhofft sich nach den Bundestagswahlen Ende Februar in Deutschland stabile politische Verhältnisse.

 

Das Wirtschaftswachstum scheint sich in Österreich und Deutschland hingegen u. a. aufgrund der weiterhin schwächelnden Baubranche und der Industrie einfach nicht zu erholen. Allem voran die Automobilbranche bleibt ein Sorgenkind hierzulande. Im Vergleich zum Vormonat hat die Inflation erneut leicht zugelegt und liegt im Jänner bei 2,5 %. Seit September 2024 - damals wurde der Tiefststand mit 1,7 % erreicht, ist eine deutliche Zunahme des Inflationsdrucks sichtbar.

 

*Mit Leitzins ist der Hauptrefinanzierungssatz der EZB und nicht der Einlagesatz gemeint. Der Spread beträgt ab September 0,15 statt 0,50 %.; Quelle: Oberbank Prognose

 

Ende Jänner wurden der Leitzins bereits um 0,25 % gesenkt. Äußerungen der EZB-Chefin Lagarde lassen keine Zweifel daran, dass künftige Entscheidungen über Zinssenkungen weiterhin datenabhängig getroffen werden sollen. Die EZB muss das Risiko möglicher US-Zölle und teils drastische Unterschiede in puncto Inflation innerhalb der Eurostaaten bei den kommenden Sitzungen berücksichtigen. Wir erwarten im Jahr 2025 noch drei weitere Zinssenkungen zu je 0,25 %.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Die Staats- und Regierungschefs der europäischen Staaten zeigen sich besorgt, aber auch entschlossen im Falle von US-Zöllen, nicht mit Gegenmaßnahmen zu zögern. Die schwache Wirtschaft in der Eurozone, aber auch politische Turbulenzen wie das Scheitern der Ampel-Koalition haben den Euro stark belastet. Die Aussicht auf eine neue und stabile Regierung in Deutschland sowie Hoffnungen auf eine Lösung im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland könnten dem Euro zumindest langfristig etwas Halt bieten.

 

 

USA

 

USA

Alle Augen auf Donald Trump gerichtet

Trumps Sanktion gegenüber China, Kanada und Mexiko dominieren momentan die Märkte. Fossile Energieträger aus China wurden mit zusätzlichen 10 % belegt. China seinerseits hat bereits Vergeltung angekündigt. Dies wird in erster Linie Kohle, Flüssiggas, Rohöl und Industrieimporte aus den USA betreffen. Die an Kanada und Mexiko verhängten Zölle wurden hingegen nach Verhandlungen mit den Staats- und Regierungschefs kurzfristig aufgeschoben.

 

Die US-Wirtschaft zeigt sich im Vergleich zur Eurozone weiterhin in einer robusteren Verfassung, wenngleich dortige Arbeitsmarktdaten von Zeit zu Zeit gemischte Signale senden. Immer wieder auftretende Spannungen zwischen den USA und China, wie jüngste US-Handelszölle auf Importe sind aktuell ein großer Unsicherheitsfaktor. Ferner könnte auch die Unabhängigkeit der Fed bald auf der Kippe stehen. Trump hat bereits mehrfach betont, bei der Zinspolitik mitmischen zu wollen. Zu allem Überfluss scheint die Inflation (2,6 % im Dezember) in kleinen Schritten zurückzukommen. Da die Erdölpreise der globalen Teuerung einen erneuten Schub geben könnten, sollten der Nahost-Konflikt und die Haltung Trumps dazu in den nächsten Monaten unbedingt im Auge behalten werden.

 

*oberer Rand des Zielbandes

Quelle: Oberbank Prognose

 

Die überaus robuste amerikanische Wirtschaft bietet der Fed großen Spielraum in puncto Zinssenkungen. Da auch die Inflation kein nachhaltig zufriedenstellendes Niveau erreicht hat, wird die Fed in den nächsten Monaten eine vorsichtige Vorgehensweise in puncto Senkungen des Leitzinsniveaus an den Tag legen. Dies dürfte jedoch Donald Trump, der gerne niedrigere Zinsen sehen möchte, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln, ein Dorn im Auge sein.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Trumps kontroverse politische Agenda u. a. in Bezug auf die Migrationspolitik könnte den sonst so robusten Arbeitsmarkt schwächen. „Billige“ Arbeitskräfte könnten wegfallen, wobei vakante Stellen durch Arbeitskräfte mit höheren Lohnforderungen nachbesetzt werden müssten. Dies würde die Inflation anheizen und das Zinsniveau müsste als Reaktion weiter auf einem hohen Niveau belassen werden. Daneben könnten umfassende Steuersenkungen für Unternehmen die Staatsschulden weiter in die Höhe treiben.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Aufgrund der momentan noch stabilen wirtschaftlichen Lage rechnen wir mit vorsichtigen Zinsschritten und kurz- bis mittelfristig mit einem starken Dollar. EUR/USD Parität scheint nicht mehr weit entfernt zu sein. Für US-Dollar Käufer steht ein schwieriges Jahr bevor.

 

 

Tschechien

 

Tschechien

Schwache Industrie und hartnäckige Inflation in Tschechien

Die schwache Auslandsnachfrage macht der tschechischen Industrie weiterhin schwer zu schaffen. Zu allem Überfluss zeigt nun auch die Inflationsdynamik wieder leicht negative Tendenzen.

 

Das Wirtschaftswachstum leidet und wird sich in den nächsten Monaten voraussichtlich nicht wesentlich verbessern. Hier bereitet vor allem eines der Zugpferde der tschechischen Wirtschaft, nämlich die Autoindustrie große Sorgen. Die Auslandsnachfrage wird weiterhin schwächeln und da Tschechien als Zulieferer- bzw. Produktionsland deutscher Automobilkonzerne gilt, wird auch die hiesige Industrie darunter leiden. Die tschechische Wirtschaft dürfte im Jahr 2025 voraussichtlich um rund 2 % wachsen - getragen in erster Linie vom Konsum privater Haushalte. Weniger gute Neuigkeiten gibt es in Bezug auf die Teuerung, die sich wie in den USA hartnäckig zeigt. Wir erwarten Inflationsraten (3,00 % im Dezember) auf dem gegenwärtigen Niveau mit marginalen Bewegungen in beide Richtungen.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Die tschechische Zentralbank wird wie die EZB eine vorsichtige und datenbasierte Vorgehensweise in puncto Zinssenkungen wählen und dabei die Währung im Auge behalten. Sowohl das Tempo als auch das Ausmaß künftiger Senkungsschritte (Leitzins im Jänner bei 4,00 %) wird verhalten ausfallen.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Eine schwache Krone würde Importe für tschechische Unternehmen verteuern und die Inflation erneut anheizen. Vorsichtige Senkungsschritte werden tendenziell der Währung zugutekommen und so rechnen wir bis Jahresende mit einer stabilen Krone und EUR/CZK Kursen um 25,000.

 

 

Ungarn

 

Ungarn

Sind die Ungarn auf dem richtigen Weg?

Die ungarische Wirtschaft leidet weiterhin und auch die Inflationsrate ist mit 4,60 % im Jänner deutlich angestiegen.

 

Neben dem tschechischen leidet auch das ungarische Wirtschaftswachstum. Die Gründe liegen u. a. in der heimischen Produktion, die aufgrund einer schwächelnden Auslandsnachfrage (in erster Linie Deutschland) massiv zurückgefahren werden musste. Ein weltweiter Rückgang der Teuerung und des Zinsniveaus dürfte den Ungarn zugutekommen. Hier dürften Exporte durch eine Erholung der globalen Nachfrage und ansteigender Auslandsinvestitionen zunehmen.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Da die Teuerung erneut deutlich zugelegt hat, erwarten wir bis eine nachhaltige, rückläufige Tendenz zu sehen ist, eine vorsichtige Vorgehensweise durch die ungarische Nationalbank (MNB). Kleine Senkungen und längere Zinspausen sind in diesem Jahr das wahrscheinlichste Szenario. Viktor Orban möchte jedoch ebenso wie Trump mehr Mitspracherecht in Bezug auf Zentralbankentscheidungen. Eine mögliche Übernahme der MNB Präsidentschaft Mitte nächsten Jahres durch den Fidesz Politiker und amtierenden Finanzminister Mihaly Varga könnte die Unabhängigkeit der ungarischen Nationalbank einschränken.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Übereilte Zinssenkungen könnten den ohnehin bereits schwachen ungarischen Forint weiter belasten. Die Ankurbelung der heimischen Wirtschaft ist zwar ein wichtiges Ziel, jedoch möchte die MNB eine weitere Belastung des Forint unter allen Umständen vermeiden, da ansonsten die Teuerung erneut angeheizt werden würde.

 

Quelle: Oberbank Prognose

 

Wir erwarten sowohl kurz- als auch langfristig stabile EUR/HUF Kurse in einer Bandbreite zwischen 405 und 410.

 

Der Artikel wurde im Februar 2025 erstellt.

Autor: Fatih Topkaya

 

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