Starke Konjunkturdaten aus Europa sorgen für vorzeitiges Ende der USD-Aufwertung
Der US-Dollar verzeichnete vergangene Woche einen seiner größten Anstiege, nachdem die VertreterInnen der US-Notenbank den erwarteten Zeitpunkt für die erste postpandemische Zinserhöhung vorverlegt haben. Die Mehrheit der Fed-Mitglieder erwartet einen Zinsanstieg bereits 2023 und korrigiert damit frühere Vorhersagen von 2024.
Der Dollar Index, der den Greenback gegenüber sechs Hauptwährungen darstellt, stieg infolgedessen um 1,3 % auf 91,750 Punkte. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar über 1,5 % und fiel Anfang der Woche zwischenzeitlich sogar auf ein Niveau von unter 1,1850 und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang April.
Leichten Rückenwind bekam die europäische Gemeinschaftswährung jedoch schon Mitte der Woche durch die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten aus der Eurozone. Der vom Institut IHS Markit veröffentlichte Flash-PMI, der die Aktivitäten sowohl im verarbeiteten Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor erfasst, erreichte im Juni 59,2 Punkte gegenüber 57,1 Punkte im Mai. Dies ist der höchste Stand seit 15 Jahren. Auch der IFO-Geschäftsklimaindex stieg im Juni von zuvor 99,2 Zählern im Mai auf 101,8 Punkte.
Die am Donnerstag veröffentlichen US-Konjunkturdaten konnten hingehen nicht vollends überzeugen. Zwar sind die Aufträge für langlebigen Wirtschaftsgüter im Mai um 2,3 % gestiegen, zuvor befragte Analysten sind jedoch von einem Anstieg von 2,8 % ausgegangen. Unbeeindruckt von einer stark wachsenden US-Wirtschaft zeigen sich auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Zwar sind diese seit Jahresbeginn stetig rückläufig, jedoch befinden sie sich immer noch auf einem hohen Niveau. So beantragten vergangene Woche 411.000 AmerikanerInnen eine Staatsstütze und damit nur 7000 weniger als eine Woche zuvor. Damit liegt es noch weit über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal 2020 waren es nur knapp über 200.000 Anträge.
Zwar ließ Powell andeuten, dass man darüber gesprochen habe, über das Zurückfahren der lockeren Geldpolitik sprechen zu wollen, jedoch gibt es vorerst keine Änderungen bei den monatlichen Anleihekäufen in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar. Diese sollen zumindest so lange weiter gehen, bis erhebliche Fortschritte sowohl bei der Preisstabilität als auch bei der Beschäftigungsquote vorzuweisen sind.
Da sich im Moment keine Normalisierung am US-Arbeitsmarkt abzeichnet, dürfte es die FED auch nicht allzu eilig mit dem sogenannten „Tapering“ haben und somit auch eine vorgezogene Zinserhöhung unwahrscheinlicher machen. Als Antwort auf die Konjunkturdaten musste der Greenback einen Teil seiner Gewinne wieder abgeben, sodass sich der EURUSD Wechselkurs im Moment in einem Bereich zwischen 1.1920 und 1.1970 stabilisiert zu haben scheint. Sollte sich dies aber in naher Zukunft ändern, würde das dem US-Dollar wieder deutlich mehr Raum zur Aufwertung schaffen.
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